26.02.2016
Netzwerktreffen der Initiative "Nie wieder" in Frankfurt
Fanprojekt blickt auf gelungene Veranstaltungen zurück
Seit zwölf Jahren besteht das Netzwerk "Nie Wieder! Initiative Erinnerungstag im deutschen Fußball", ein Bündnis aus Einzelpersonen, Fangruppen, Vereinsmuseen, Schulen und Verbänden. Auch viele Fanprojekte beteiligen sich. Jedes Jahr organisieren die Akteure des Netzwerkes zahlreiche Veranstaltungen, um der Opfer des Hitlerfaschismus zu gedenken und vor Antisemitismus und Rassismus in der Gegenwart zu warnen. Die Aktionen finden in der Regel rund um den 27. Januar statt, der in der Bundesrepublik als "Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus" ein gesetzlich verankerter Gedenktag ist. Am 27. Januar 1945 war das KZ Ausschwitz von der Roten Armee befreit worden. Der Slogan "Nie wieder" geht auf Überlebende des KZ Dachau zurück: Nie wieder Krieg! Nie wieder Faschismus!
Regelmäßige Treffen in Frankfurt
Aber auch unter dem Jahr organisieren die Mitglieder des Netzwerkes in ihren Stadien und Städten verschiedenste Veranstaltungen wie Lesungen, Filmvorführungen, Ausstellungen, Schulprojektwochen oder Gedenkturniere. Um die Aktionen zu besprechen, kommt das Netzwerk "Nie wieder" regelmäßig in den Tagungsräumen des Landessportbundes Hessen zusammen. Auch beim unlängst stattgefundenen Treffen waren wieder Vertreter des Frankfurter Fanprojektes vor Ort, um sich mit den Gleichgesinnten auszutauschen und von der Arbeit in Frankfurt zu berichten.
Rückblick auf gelungene Veranstaltung
Hier war zum Erinnerungstag im Januar in der Jüdischen Gemeinde ein Film- und Diskussionsabend veranstaltet worden. Das Fanprojekt hatte sich an der gut besuchten Veranstaltung von Makkabi Frankfurt und dem Eintracht-Museum beteiligt. Zu sehen war der Film "Liga Terezin" der beiden israelischen Filmemacher Oded Breda und Mike Schwartz, die auch vor Ort waren. Der Film handelt von einer Fußball-Liga im KZ Theresienstadt. Dort durften die Gefangenen Fußball spielen, jedoch nicht aus Gutmenschlichkeit der Nazis, sondern eher aus Kalkül. Das KZ diente den Faschisten als Vorzeigelager. Filmaufnahmen der Fußballspiele wurden für Propagandazwecke verwendet.
Preis für anti-rassistisches Engagement
Das Eintracht-Museum hatte vor dem Heimspiel gegen Wolfsburg an die Mahnung des Netzwerkes "Nie wieder" erinnert. Bereits vier Wochen zuvor hatte das Fanprojekt und die Initiative "Im Gedächtnis bleiben" ebenfalls auf der Waldtribüne den Im-Gedächtnis-bleiben-Preis vergeben. Damit werden Projekte ausgezeichnet, die sich im Fußball und außerhalb des Sports gegen Antisemitismus und Fremdenfeindlichkeit einsetzen.